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Künstliche Intelligenz – unendliche Möglichkeiten oder das Ende der Privatsphäre?

von von Sabrina Stein
Zuletzt bearbeitet am: 03.07.2023

Künstliche Intelligenz (KI) oder auch Artificial Intelligence (AI) zeigt sich in der Praxis in vielerlei Formen. Von einem Sprachassistenten wie „Siri“ oder „Alexa“ über in der Medizin verwendete Diagnosegeräte, Smart Home & Smart City, bis hin zum menschenähnlichen und sich in verständnisvoller Sprache ausdrückenden Robotern. Künstliche Intelligenz unterscheidet sich von einem schlichten Programm, welches einfache „vorprogrammierte“ Lösungen für ein Problem bietet, insbesondere dadurch, dass diese lernfähig ist und mithilfe des Gelernten wiederum sehr komplexe Aufgaben bewältigen kann.

Die Meinung zu diesen Technologien gehen weit auseinander. Die einen sehen die Potentiale für ein noch komfortableres und sichereres Leben – beispielsweise durch den Kühlschrank, der selbst Lebensmittel entsprechend der Bedürfnisse seines Besitzers bestellt, genauere Diagnosen im medizinischen Bereich, die Vorhersage von Verbrechen oder autonomes Fahren. Andere fürchten sich bereits vor der „technologischen Singularität“ - also dem Zeitpunkt, wenn die künstliche Intelligenz menschengleich wird, den Menschen sogar bedroht oder angsteinflößende Szenarien wie in verschiedenen Science-Fiction-Filmen auftreten könnten.

Die für die Künstliche Intelligenz charakteristischen Lernprozesse sind insbesondere durch die ständige Erfassung, Speicherung und Verarbeitung zusätzlicher Informationen möglich. Dies bedeutet allerdings auch, dass je nach Anwendung immer mehr Daten über die Nutzer der Technologien erfasst werden. Sei es das Nutzungs- und Kaufverhalten auf einer Website, welches Aussagen über zukünftiges Kaufverhalten der Person zulässt - oder vielleicht zukünftig sogar Informationen über den inneren Zustand einer Person, welche aus der Analyse seiner Mimik und Gestik gewonnen werden können. Dass sich die Nutzer hierdurch in ihrer Privatsphäre eingeschränkt und durch die Technologien „bedroht“ fühlen könnten, ist verständlich.

Umso bedeutender ist ein bewusster Umgang mit den entsprechenden Technologien und gewonnenen Informationen durch die jeweiligen Anbieter – aber auch durch die Nutzer selbst – denn letztendlich liegt die Entscheidung, ob es sich bei künstlicher Intelligenz um „Fluch oder Segen“ handelt, zum einen natürlich bei denjenigen, welche die entsprechenden Technologien entwickeln - zum anderen ist es von besonderer Bedeutung, wie mit den gewonnenen Daten umgegangen wird und für welche Zwecke diese verwendet werden.

Unternehmer und Webseitenbetreiber tragen die Verantwortung dafür, was genau mit den erfassten Daten ihrer Kunden und Mitarbeiter geschieht. Fest steht, dass die Sensibilität für das Thema Datenschutz immer mehr steigt und somit zukünftig auch bei den Nutzern ein relevantes Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines Dienstes spielen wird. Nur mit einem verantwortungsbewussten, ethisch korrekten und vor allem auch sicheren Umgang mit Nutzer- oder Mitarbeiterdaten kann dauerhaft das Vertrauen - der wichtigste Faktor für eine langfristige Geschäftsbeziehung - aufrecht erhalten werden.

Wer seine Daten nicht in den eigenen Geschäftsräumen oder auf einem eigenen Server unterbringt, sondern sich für einen Hosting-Anbieter entscheidet, sollte in diesem Zusammenhang einiges beachten. Zum bewussten Umgang mit sensiblen Informationen zählt hier unter anderem, zu berücksichtigen, auf welche Sicherheitsstandards man selbst als Websitebetreiber und auch die Nutzer der Seite bei der Speicherung der Daten vertrauen können. Beispielsweise ist nicht nur eine konstante Überwachung der Infrastruktur von Bedeutung, sondern auch eine permanente und absolut sichere Zugriffskontrolle. Weiterhin sollte auch der Standort des Servers als Entscheidungskriterium nicht unterschätzt werden. Befindet sich dieser beispielsweise in Deutschland, findet deutsches Recht nach BGB, HGB und Bundesdatenschutzgesetz Anwendung und somit keine Vorratsdatenspeicherung statt.

Natürlich ist es auch für Endnutzer wichtig, immer bewusst mit privaten Daten umzugehen, sich doch lieber die Datenschutzrichtlinien vor der Nutzung genauer durchzulesen und ganz bewusst entsprechende Einstellungen vorzunehmen um auf einen vertraulichen Umgang mit seinen Daten zählen zu können.

Mit einem hohen Maß an bewusst getroffenen Entscheidungen werden sich sicher nicht nur für Unternehmer noch vielfältige und faszinierende Chancen aus den innovativen Technologien ergeben - auch die Nutzer werden die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz auf diese Art und Weise umso mehr genießen können, ohne sich um den absoluten Verlust ihrer Privatsphäre sorgen zu müssen.